Nachdem ich lange überlegt habe, wie ich das Jahr 2018 betiteln soll, kommt mir am meisten der Begriff „so lala“ in den Sinn. Es war ein Jahr, das im Grunde völlig okay, aber nicht wirklich herausragend war. Der Anspruch, den man an sich selbst hat, spielt beim Angeln immer eine große Rolle. Und auch wenn man am Ende des Jahres auf einige gute Fische zurückblicken kann, war es für mich persönlich einfach nicht das Jahr, das die Erwartungen übertroffen hat. 2017 war eben kaum zu toppen.
Dennoch hatte das Jahr 2018 auch seine Höhepunkte, die ich nicht missen möchte. Es begann direkt mit einem „Knaller“: einem ultradicken Hecht. Dieser Fisch war ein echter Brocken, und so einen schweren Hecht hatte ich schon lange nicht mehr, wenn überhaupt. Der Drill war intensiv und der Fang ein wahrer Glücksmoment. Ich erinnere mich noch gut an den Moment des Landens, als ich den Hecht endlich an Land bekam – einfach nur ein dicker Fisch, der mich für den Saisonstart enorm motiviert hat.
Doch trotz dieses starken Auftakts verlief das Jahr insgesamt eher gemischt. Die Karpfenangelei zog mich im Frühling und Sommer in ihren Bann. Mein Ziel war es, endlich einen 20 kg Karpfen zu fangen – aber leider musste ich feststellen, dass dieses Vorhaben ziemlich kläglich scheiterte. 15 kg-Karpfen konnte ich zwar in mehreren Karpfenaktionen fangen, aber der ersehnte 20er blieb aus. Besonders beim Handling mit den Fischen hatte ich noch einige Schwierigkeiten, die mich immer wieder zum Nachdenken brachten. Es ist eben nicht so einfach, wie es auf den ersten Blick aussieht, und ich habe gemerkt, dass ich in diesem Bereich noch einiges zu lernen habe. Vielleicht habe ich bei der Karpfenjagd auch zu hohe Erwartungen gehabt – das bleibt auf jeden Fall ein Lernprozess.
Im Bereich der Zanderangelei hatte ich 2018 das Gefühl, dass ich einfach immer zur falschen Zeit am falschen Ort war. Es ist fast schon eine Art „Fluch“, dass man trotz aller Vorbereitung und jahrelanger Erfahrung manchmal das Gefühl hat, die Fische wollen einfach nicht beißen. Auch wenn ein paar Zander zusammenkamen, hatten sie alle deutlich weniger als 90 cm. Am Ende war ich mit den gefangenen Zandern zwar zufrieden, aber nicht wirklich begeistert. Vielleicht hatte ich wieder mal zu viel auf eine Karte gesetzt, mit zu großen Erwartungen auf die Fische, die doch irgendwo eine Ausnahme sind und oft schnell zum Selbstverständnis werden.
Dennoch gab es für mich auch ein kleines Highlight: die Barsche. 2018 war das Jahr, in dem ich endlich ein paar gute Barsche gezielt fangen konnte. Einer von ihnen war mit 46 cm wirklich ein schöner Fisch. Diese Fänge haben mir wieder gezeigt, dass Geduld und Präzision beim Angeln auf Barsch unglaublich wichtig sind. Und auch wenn die Barsch-Saison in diesem Jahr durchwachsen war, hat es doch richtig Spaß gemacht, mich gezielt auf die großen Barsche zu konzentrieren. Dieser 46er war der Höhepunkt einer Saison, die mich wieder ein Stück weitergebracht hat.
Fazit: 2018 war ein Jahr, das mit vielen Hochs und Tiefs daherkam. Der dicke Hecht und der 46 cm Barsch sind sicherlich die Höhepunkte, aber insgesamt war es eben kein Jahr, das mit dem unglaublichen Erfolg von 2017 mithalten konnte. Es war ein Jahr, in dem ich einiges ausprobiert habe und in dem ich merkte, dass man als Angler immer wieder auf die Nase fallen muss, um zu lernen. Die Karpfenangeln und die Zanderjagd waren in diesem Jahr definitiv die größten Herausforderungen für mich, und ich weiß, dass ich hier noch nicht am Ziel bin. Doch das ist eben das, was das Angeln ausmacht – immer weiter lernen, immer wieder an sich arbeiten.
Es war okay – mehr aber auch nicht. Ein Jahr, das mich gelehrt hat, realistisch zu bleiben und meine Ansprüche nicht zu hoch zu schrauben. Vielleicht wird 2019 wieder besser – wer weiß? Aber auf jeden Fall war 2018 ein Jahr, aus dem ich Erkenntnisse ziehen kann, die mich als Angler weiterbringen werden.