Angeln in stürmischen Zeiten

Auch 2021 hatte uns die Covid-Pandemie noch fest im Griff, und so folgte eine Covid-Welle der nächsten. Die Auswirkungen auf das alltägliche Leben waren weiterhin spürbar – auch beim Angeln. Während es für uns Angler eine gewisse Freiheit am Wasser gab, waren die Gewässer oft überlaufen von einer Vielzahl anderer Angler, die genauso wie ich das Bedürfnis nach dem Abstand zur Pandemie in der Natur suchten. Mit den vermehrten Angeltagen in diesem Jahr, war es umso schwieriger, mich auf vier Fangbilder festzulegen, die dieses Jahr wirklich repräsentieren.

Das Jahr 2021 begann für mich mit einem dicken Donauhecht, der sich meinen Zandergummi schnappte. Dieser Hecht war ein toller Beifang, während ich mich eigentlich auf Zander fokussiert hatte. Es war ein Moment, der mich wieder daran erinnerte, wie vielseitig das Angeln ist – wenn man mit Zandergummis angelt, kann sich auch ein Hecht genauso für den Köder interessieren.

Der Stahlvorfach hat sich wieder einmal bezahlt gemacht. Fluorcarbon hätte bei diesem dicken Hecht sicherlich versagt und der Fisch wäre verloren gegangen, wie so viele Meterhechte, die ich im Laufe des Jahres im Dunkeln fangen konnte. Der Hechtbeifang war der perfekte Start in ein Jahr, das mir im Rückblick viele Angeltage und einige richtig spannende Erlebnisse bescheren sollte.

Ein weiteres absolutes Highlight war das Wolfsbarschangeln in der Normandie. Die Landschaft dort war einfach atemberaubend und der Aufenthalt ein wahres Erlebnis für die Sinne. Doch was die Fänge angeht, verlief die Geschichte ganz anders, als ich es mir erhofft hatte. Die Bedingungen waren nicht optimal, und auch die Wolfsbarsche hatten nicht besonders viel Lust, sich zu zeigen. Doch der Wolfsbarsch am Foto, den ich am Ende fangen konnte, hatte für mich umso mehr Wert. Ich hatte hart dafür gearbeitet, und es war ein wirklich schöner Fisch, der mir viel bedeutet.

Dieser Wolfsbarsch, gefangen auf meinen Zandergummi in 13 cm, mit großen Augen und einem Sonderdesign, wird mir als Erfolg immer in Erinnerung bleiben. Es ist ein perfektes Beispiel dafür, wie Geduld und Durchhaltevermögen am Ende belohnt werden – auch wenn nicht immer alles nach Plan verläuft.

2021 war das Jahr, in dem der Meerforellenfischerei für mich nach der pandemiebedingten Pause von 2020 endlich wieder ein Stück weit zurückkehrte. Auch 2021 hatte es im Frühjahr aufgrund der Pandemie kaum Meerforellenaktionen gegeben, was die Sehnsucht nach dem Meer umso größer machte. Aber es gab auch eine günstige Phase im Dezember, die ich nutzen konnte. Und siehe da – es klappte endlich wieder mit den Meerforellen! Der Saisonstart war ein gelungener und ich konnte einige schöne Fische fangen. Das Meerforellenangeln war zwar im Vergleich zu den anderen Erlebnissen dieses Jahr kein großes Hauptthema, aber die Zeit am Wasser und der Kontakt mit den Fischen aus dem Meer war einfach besonders.

Der Zanderbestand in der Donau wurde in den letzten Jahren zunehmend zu einem heiklen Thema. 90+ Zander sind mittlerweile eine seltene Ausnahme und es scheint, als ob sich die Zandergeschichte in der Donau immer weiter verschlechtert. Ob das Jahr 2021 einfach ein schwieriges Jahr mit viel Hochwasser war oder ob sich der zunehmende Druck auf den Zanderbestand – durch zunehmendes Bootsfischen und die hohe Zahl der Angler – negativ auswirkt, ist schwer zu sagen. Aber Fakt ist, dass der Zanderbestand in der Donau wohl niemals besonders stabil war und die Tendenz der letzten Jahre einen einfach nur erschrecken muss.

Es gab zwar auch in diesem Jahr wieder den einen oder anderen Zander, der sich auf meinen Zandergummis einließ, aber die Fänge waren nicht mehr so zahlreich und auch nicht mehr so groß. Der 90+ Zander war ein fast unerreichbares Ziel. Donau nimmt, Donau gibt – diese goldene Regel bleibt weiterhin bestehen, aber in 2021 hat die Donau mir leider nur wenige dieser Fische gegeben.

Insgesamt war 2021 ein Jahr mit sehr vielen Angeltagen, was mich über die Pandemie hinweg gut abgelenkt hat. Angeln war für mich ein wichtiger Ausgleich und eine Möglichkeit, die Zeit in der Natur zu verbringen. Obwohl es einige fantastische Fänge und Erlebnisse gab, war das Zanderjahr besonders schwierig, und die Zandergeschichte an der Donau lässt viele Fragen offen. Der Wolfsbarsch aus der Normandie, der Donauhecht, die Meerforellen im Dezember und die vielen Barschfänge waren trotzdem echte Highlights, die das Jahr für mich prägten.

2021 hat mir gezeigt, wie wichtig es ist, im Moment zu leben und die Natur zu genießen, auch wenn die Zeiten uns manchmal herausfordern. Ich freue mich auf das kommende Jahr – mit der Hoffnung auf bessere Zanderfänge und viele neue Abenteuer am Wasser!